
Mailand ist eine spannende Stadt. Zwar hat sie deutlich weniger typische Sehenswürdigkeiten als Rom oder Florenz zu bieten, nichts desto trotz kann man ein paar schöne Tage hier verbringen. Ich war kurz vor Silvester 3 ½ Tage hier und würde sagen, dass sich die Stadt hervorragend für ein langes Wochenende eignet. Gewohnt habe ich übrigens über Airbnb bei Ilaria, in einer süßen Wohnung im bunten Viertel Isola, mit top Anbindung.
In den Wintermonaten ist die Stadt entspannt und du sparst lange Anstehzeiten, da deutlich weniger Touristen hier sind. Wenn du um Weihnachten herum kommst, verschönern viele, viele Lichterketten das Bild der Stadt, aus den auf den Straßen aufgehangenen Boxen tönen Weihnachtslieder und du kannst den süßen Weihnachtsmarkt am Duomo besuchen. Das Thermometer fällt kaum unter Null Grad, so dass das Wetter auch noch etwas angenehmer als in Deuschland ist.
Berliner Gästen empfehle ich immer eine Tour mit dem 100er-Bus, der einen quer durch die Stadt an den wichtigsten Sehenswürdigkeiten vorbeifährt. Und trotzdem ist man nicht allein unter Touris, sondern in einem ganz normalen öffentlichen Bus. Ähnlich ist es mit der Tram Nr.1, nur das diese noch den Charme vergangener Zeiten birgt. Auf den Holzbänken sitzend oder am Schiebefenster stehend lässt man den südlichen Teil der Stadt an sich vorbeirauschen und gönnt den heißgelaufenen Füßen eine kleine Auszeit.
In einer Seitenstraße direkt am Duomo gibt es Luini. Hier findest du neben leckeren süßen Backwaren die unglaublichen Panzerotti – das sind einzigartige frittierte Teigtaschen, mit unterschiedlichen Köstlichkeiten gefüllt (erinnern mich an das indische Brot Naan). Meine Empfehlung: Ricotta und Spinat oder Käse und Schinken. Die darfst du bei deinem Mailandbesuch nicht verpassen! (Ca. 2,70 pro Stück)
Ja ok, ich gebe es zu, ich habe einen etwas merkwürdigen Spleen: Ich stehe auf Friedhöfe. Sie faszinieren mich. Immer, wenn ich an einen neuen Ort reise, muss ich einen Friedhof besuchen. Man erfährt so viel über Menschen und ihre Kultur, wenn man sich ansieht, wie sie ihre Toten bestatten und ehren. Für mich gleichen viele Friedhöfe einem Museum oder einer Kunstausstellung. Der Cimintero Monumentale ist wahnsinnig groß und wahnsinnig beeindruckend. Schon das Eingangsgebäude (siehe Foto) des Mitte des 19. Jahrhunderts erbauten Friedhofs ist gigantisch und lässt einen die Größe des Dahinterliegenden erahnen. Protzige Familiengruften, riesige Statuen und Gräber italienischer Berühmtheiten säumen die vielen Wege. Ich empfehle euch einen entspannten Spaziergang durch diese beeindruckende Kulisse. Anschließend könnt ihr den Tag um die Ecke im Ceresio 7 ausklingen lassen >> siehe Tipp 5.
Und weil mir die Frage schon öfter gestellt wurde: Ich gehe ausschließlich bei Tag auf Friedhöfe.
Wow. Was für ein Blick. Das Ceresio 7 ist ein super schickes, stilvolles Restaurant mit einer tollen Bar und einem traumhaften Außenbereich inklusive Pool. Die winterlichen Temperaturen Ende Dezember lassen zwar keinen Sprung ins kühle Nass zu, dennoch lohnt sich der Weg nach draußen, um sich von der leuchtenden Stadt in den Bann ziehen zu lassen. Die Bar befindet sich eher in der gehobenen Preisklasse, aber das macht man ja schließlich auch nicht jeden Tag, oder? Für 17 Euro bekommt ihr ein Aperitivo (typisch italienisch: Ein Drink begleitet von ein paar schmackhaften Snacks). Bei meinem Ceresio-Besuch waren es Oliven, Mozzarella, Karrottensticks, Chips, Brot mit Mortadella und ein kleines Thunfisch-Tatar. Allen Gin-Liebhabern empfehle ich den Ramos Gin Fizz. YUMMIE! Die Barkeeper sind super angenehm, nicht so schickeria-mäßig, das hat mir sehr gefallen.
Für alle, die noch nicht genug haben, gibt es hier noch einen Zusatztrip, den ich euch ganz besonders ans Herz lege: Macht einen Ausflug ins gut 200 Kilometer entfernte Cinque Terre. Es lohnt sich unfassbar! Der Zug bringt euch vom Bahnhof Mailand über Genua direkt bis nach La Spezia, von wo aus ihr direkt in einen Zug steigen könnt, der von Ort zu Ort fährt. Besonders die Strecke ab Genua hat es mir angetan. Die Gleisen führen größtenteils fast direkt an der Küste entlang, du bist dem Meer zum Greifen nahe und schwebst trotzdem an ihm vorbei. Eine Wahnsinns Kulisse. Wer Lust hat sich ein wenig zu bewegen, dem empfehle ich mindestens eine Strecke von Ort zu Ort zu wandern. Das ist wirklich atemberaubend schön. Auf dem Foto seht ihr das berühmte Manarola, von wo aus ich über Valastra nach Corniglia gewandert bin.
Und, was sind deine Lieblingsorte in Mailand? Hast du weitere tolle Tipps und Ideen? Ich freue mich sehr über deinen Kommentar!
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