lieblingsorte: ariane von heldenwetter und der friedhof „nueva esperanza“ in lima.

Ariane von Heldenwetter zeigt dir ihren Lieblingsort in Lima: den Friedhof „Nueva Esperanza“.

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Hast du einen Lieblingsort? Einen Ort, der es dir besonderst angetan hat und an dem du dich besonders wohlfühlst? Ich glaube, jeder kennt solche Orte. Ich finde es unglaublich spannend, diese speziellen Orte Anderer kennen zu lernen. Deshalb habe ich ganz unterschiedliche Menschen nach ihren Lieblingsplätzen gefragt.Den Anfang macht die liebe Ariane von Heldenwetter, die ihr Herz irgendwo zwischen Lamas und rostigen Kleinbussen in Peru verloren hat. Während ihres einjährigen Aufenthalts in Lima lernte sie die peruanische Großstadt fast wie ihre Westentasche kennen und lieben. Und hier ist ihr Lieblingsort in Lima.

ein jahr in lima.

Da ich ein Jahr lang in Lima gelebt habe und die Stadt mir sozusagen eine zweite Heimat geworden ist, könnte ich viele Tipps geben: Spannende Einkaufsstraßen und Museen im Centro, tolle Restaurants in Pueblo Libre, gemütliche Parks in Surco, hippe Cafés in Barranco… Doch wer Lima wirklich kennen lernen will, darf nicht nur in den touristischen Stadtteilen bleiben. Lima ist weltweit die Stadt mit dem höchsten Anteil illegaler Siedlungen an der gesamten Stadtfläche – die Pueblos Jóvenes, die jungen Vororte der Stadt, scheinen hinter Hügeln und Hügeln und Hügeln einfach kein Ende zu nehmen. Auch das ist Lima, und diese Realität darf man nicht ausblenden, wenn man die Stadt besucht. Gleichzeitig ist es interessant, sich solche illegalen Siedlungen oder „Slums“ aus der Nähe anzusehen und festzustellen, wie geordnet und modern sie an vielen Stellen sind. Man bekommt so ein ganz anderes, viel realistischeres Bild von Armut als durch die Betrachtung aus der Ferne.friedhof nueva esperanza, lima, ariane kovac, heldenwetter

Natürlich ist „Slumtourismus“ ziemlich unangebracht – deswegen empfehle ich immer gern den Besuch des zweitgrößten Friedhofes der Welt im Pueblo Joven Villa María del Triunfo. So hat man ein festes Ziel und bekommt dennoch durch die Fahrt einen Einblick in das Leben am Rand von Lima. Vielleicht kann man den Besuch auch noch mit einem Mittagessen auf einem lokalen Markt verbinden – so kommt man gut mit Einheimischen ins Gespräch, denn Touristen sind hier selten.
Doch auch „Nueva Esperanza“ selbst ist einen Ausflug wert. Bis zum Horizont erstrecken sich Gräber und Kreuze, scheinbar zufällig drücken sie sich in die Hügel. Vor allem im peruanischen Winter ist die Stimmung hier eine ganz besondere: Der Nebel, der sich monatelang über die ganze Stadt legt und vor allem die Vororte erschreckend trist erscheinen lässt, nährt durch seine Feuchtigkeit die Pflanzen – alles explodiert in grün. Läuft man ein bisschen hinein in den Friedhof, wird es stiller und stiller, irgendwann lässt man gefühlt alle Geräusche Limas hinter sich. Ganz anders dagegen sieht es am 1. November, an Allerheiligen aus: An diesem Tag verwandelt sich „Nueva Esperanza“ in ein einziges Volksfest. Mehr Eindrücke vom Friedhof gibt es hier.

und so kommt man hin.

Wer kein Taxi für die gesamte Strecke bezahlen möchte, steigt zB. in Miraflores am Parque Kennedy oder entlang der Avenida Arequipa in ein Micro ein, das die Avenida Benavides in Surco entlangfährt. Dort steigst du am Óvalo Higuereta aus, einem großen Kreisverkehr, und nimmst die Metro bis Pumacahua. Dort steigst du aus und suchst dir ein Taxi, das dich den Rest des Weges zum „Cementerio Nueva Esperanza“ fährt.

über ariane.

ariane kovac, heldenwetterAriane Kovac hat ihr  Herz irgendwo zwischen Lamas und rostigen Kleinbussen in Peru verloren. Seitdem möchte sie so viel wie möglich über andere Länder und Kulturen erfahren – wenn möglich, aus erster Hand. Wenn sie gerade nicht unterwegs sein kann, verbringt sie viel Zeit damit, den Finger über Landkarten wandern zu lassen und ihre eigene Heimat ein bisschen besser zu erkunden, am liebsten zu Fuß. Immer dabei, ob in Nähe oder Ferne: Kamera und Notizbuch, denn ohne das Schreiben und das Fotografieren wäre das Leben für sie nicht lebenswert. Mehr über Ariane.

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