
15 Kilometer entfernt von Santa Marta, am Fuße der Sierra Nevada liegt Minca. Ein bunter, kleiner Ort, der heute größtenteils vom Tourismus der Sierra lebt. Vor rund 200 Jahren begannen europäische Auswanderer (vornehmlich Engländer und Deutsche) mit dem Anbau von Kaffee, Kakao und tropischen Früchten. Noch immer scheint besonders der Kaffeeanbau sehr verbreitet. Eine der ersten Kaffeefarmen (1892), La Victoria, wird noch heute von Nachkommen der deutschen Gründer geführt und ist für Besucher geöffnet.
Die Sierra Nevada de Santa Marta wird seit vielen Jahrhunderten von indigenen Völkern bewohnt. Während der Kolonialisierung wurden die Indigenen immer weiter in die Höhen der Sierra getrieben. So verließen auch die indigenen Bewohner der Gegend um das heutige Minca ihre Terassen. Teile dieser Terassen, die sie bauten, um auf ihnen zu leben, Rituale abzuhalten und Landwirtschaft zu betreiben, dienten den späteren Siedlern, größtenteils Bauern aus dem Landesinneren, als Grundlage für ihre Häuser. Das heutige Minca entstand.
Bis heute sind alle vier indigenen Völker in der Sierra zu finden – die Wiwa, Arhuaco, Kankuamo und Kogui. Sie leben in sogenannten resguardos, begrenzten Territorien, die ihnen von der Regierung zugeteilt wurden. Ihre Lebenssituation ist teilweise sehr problematisch, da weder Staat noch private Unternehmen Rücksicht auf ihre besondere, spirituelle Beziehung zur tierra madre, der Mutter Erde nehmen. Immer wieder gefährden große Infrastrukturprojekte, wie Staudämme, ihren Lebensraum, ihre heiligen Stätten und schränken sie in ihren (Mitsprache-)Rechten ein.
Auf 1100 Metern über dem Meeresspiegel befindet sich das verschlafene Hostel Casa Elemento, geführt von einem Australier, bekannt für die Riesenhängematte, in der es sich wahrlich abzuhängen lohnt. Der Blick reicht über die Sierra bis an die Küste, wo das Meer mit dem Himmel zu verschmelzen scheint.
In Dorms, Cabañas und Hängematten ist Platz für rund 35 Gäste, die ohne Internet- und Telefonempfang eine Auszeit über den Wolken suchen.
„The home of the giant hammock“ eignet sich gut als Ausgangspunkt für Wanderungen in der Sierra, beispielsweise zum Mirador Los Pinos oder zu den Wasserfällen.
Zum Frühstück, Mittag- und Abendessen gibt es je zwei bis drei ziemlich leckere Speisen zur Auswahl (zwischen 8000 und 18000 Pesos). Die Übernachtung im 6er Dorm ist mit 30000 Pesos sehr erschwinglich.
Ich träume noch immer von den frühen Yogastunden unter freiem Himmel und mit Blick ins Tal und freue mich auf weitere Sonnenuntergängen in der Giant Hammock. Nos vemos en Casa Elemento!
Und wenn ihr lieber näher ans Meer wollt, dann ab nach Taganga, zum Beispiel ins Hotel Cactus. Von dort könnt ihr an die schönsten Strände der kolumbianischen Karibikküste fahren.
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