sky and sand. und cabo de la vela. kolumbien.

Die unglaubliche Schönheit und unfassbare Vielfalt der Natur ist einer der Gründe, warum ich mein Herz an Kolumbien verlor. Die traumhaften Strände und das türkisfarbene Meer der Karibikküste, das saftige Grün der Sierra Nevada, die Tiefen des Amazonas (noch auf meiner Bucketlist), das Karge und Raue der Wüste von La Guajira. Ein Roadtrip in den absoluten Norden Südamerikas.

cabo de la vela, kolumbien

Die unglaubliche Schönheit und unfassbare Vielfalt der Natur ist einer der Gründe, warum ich mein Herz an Kolumbien verlor. Die traumhaften Strände und das türkisfarbene Meer der Karibikküste, das saftige Grün der Sierra Nevada, die Tiefen des Amazonas (noch auf meiner Bucketlist), das Karge und Raue der Wüste von La Guajira. Ein Roadtrip in den absoluten Norden Südamerikas.
Letzteres hat mich bei meinem letzten Besuch tief beeindruckt. Eine solche Landschaft hatte ich nicht erwartet. Mit einem kleinen Renault Sandero ging es von Santa Marta über Riohacha nach Cabo de la Vela, im absoluten Norden des Landes. Klingt einfach – war es aber nicht, zumindest nicht für uns. Irgendwann hinter Riohacha veränderten sich die Straßenverhältnisse. Anfangs wunderten wir uns noch nicht, dass uns nur SUVs und Pickups entgegen kamen und fuhren tapfer weiter. Immer tiefer ins Nirgendwo.

Dann wurde es immer dunkler, die Straße immer schlechter und die Umgebung immer leerer.

Hmmmm. Irgendwie komisch. Und wo müssen wir eigentlich lang? Keine einzige Straßenlaterne weit und breit. Aber es ging eh immer nur geradeaus. Trotzdem fühlten wir uns ein bisschen lost und stoppten das nächste Auto, das uns begegnete. Wenn wir noch etwas weiter fahren, käme eine neuangelegte Straße, dann müssten wir links abbiegen und immer weiter geradeaus, bis zur Ranchería Utta, unserer Unterkuft für die kommenden Tage. Gesagt, getan. Aber wir landeten nicht auf einer neu betonierten Straße, sondern auf irgendeiner Art Hof. Einem stockdunklen Hof. Schnell standen ein paar Halbstarke um unser Auto herum und fragten uns, was wir wollten. So unauffällig wie möglich klappte ich das hell erleuchtete Macbook zu, das ich auf dem Schoß hatte, um die Masterarbeit meiner Freundin korrektur zu lesen. Wir fragten die Jungs nach dem Weg, sie schauten sich unser Auto an, lachten und fragten, ob sie mit ihren Motorrädern vorausfahren sollten und uns den Weg zeigen. Erst waren wir etwas skeptisch, aber mit dem Blick in die absolute Dunkelheit der Nacht und dem Wissen, dass wir keine Ahnung hatten, wo es langgeht, stiegen wir schnell in die Honorarverhandlungen ein. Schließlich einigten wir uns auf ein paar Tausend Pesos (ein paar Euro) und zwei Limonaden. Der Weg führte uns eine gefühlte Ewigheit durch die schwarze Nacht, wir sahen nichts außer die beiden Motorräder.

Was machten wir hier eigentlich? Auf jeden Fall das, wovor unsere Eltern uns immer gewarnt hatten.

Was, wenn die mit uns irgendwo hinfahren, wo ihre Komplizen auf uns warten, um uns auszurauben? Keine Ahnung, wo wir waren. Plötzlich hielten sie an. Mein Herz klopfte auffällig stark. „Schaut mal nach Links aus dem Fenster, wir stehen direkt neben dem Meer.“  Puh. Doch kein Überfall, sondern ein liebenswerter Hinweis eines Kolumbianers, der stolz wie Bolle auf sein Land ist und diesen Touris seine Schönheit zeigen möchte. Und wir fuhren wirklich DIREKT am Wasser. Ohne es gemerkt zu haben. Verrückt. Und wider Erwarten kamen wir heil bei der Ranch an. Als wir unser kleines, süßes Auto zwischen all den dicken Schlitten mit Allradantrieb einparkten, schüttelten die Angestellten nur ungläubig den Kopf. Ich glaube, wir haben das Auto etwas über und vor allem den Weg etwas unterschätzt. Aber es ist ja alles gut gegangen.

cabo de la vela, kolumbien
Die Landschaft La Guajiras bei Tageslicht.

cabo de la vela, kolumbien

cabo de la vela, kolumbien, friedhof der indigenen Wayúu
Friedhof der indigenen Wayúu – mitten im Desert.

Der Kontrast zwischen dem trockenen Staub des Bodens und dem knalligen Blau des Meeres lässt die Farben Tanzen.

Nie zuvor habe ich Meer und wüstenartige Landschaft so nah beieinander gesehen. Kontrastreicher geht es nicht. Bildlich und farblich. Das wirkt wie Leben und Tod.
Und die Sonne knallt. Und knallt. Und knallt. Da kommt man natürlich auf die Idee einen Ausflug zu machen. Wenn man dann auf den Berg zum Leuchtturm hinaufsteigt und dort spazieren geht, um zurück zum Auto zu kommen und zu merken, dass man den Schlüssel nicht findet, ist man ziemlich gelackmeiert. Nicht das uns das passiert wäre. Niemals. Und wenn doch, dann hätten wir ihn nach 20-minütiger, vor Panik stillschweigender Suche, in praller Hitze sicherlich auf dem Autodach gefunden. Aber sowas Dummes würde uns ja zum Glück nie passieren.

cabo de la vela, kolumbien

cabo de la vela, la guajira, kolumbien
Sucht da etwa jemand einen Autoschlüssel? Niemals!

Cabo – Paradies für Kitesurfer

Cabo ist ein echtes Paradies für Kite Surfer. Nicht, dass ich das jemals ausprobiert hätte (steht unter der Kategorie „vielleicht irgendwann mal“ auf meiner Bucketlist), aber die vielen Surfer auf dem Wasser verrieten es uns. Und wie an jeder noch so verlassenen Ecke der Welt trifft man natürlich auch in Cabo de la Vela einen deutschen Aussteiger.  Ihm gehört eine Kitesurf-Schule und eine tolle, unaufgeregte Strandbar mit drei Plastikstühlen und leckeren Longdrinks.

bar in cabo de la vela, la guajira, kolumbien

cabo de la vela, kolumbienBitterer Beigeschmack: Der Müll.

Neben all der verzaubernden, rauen Schönheit La Guajiras gab es etwas, das mir mein Herz schmerzen ließ. Müll. In manchen Gegenden liegt soviel Müll herum, dass man den Boden kaum erkennen kann. Plastik soweit das Auge reicht. Das ist ein schwerwiegendes Problem, gegen das dringend etwas unternommen werden muss. Während wir mit dem Auto an der Riesenmüllhalde entlang fuhren fragte ich mich, wie das alles jemals entsorgt werden soll. Und wie die Menschen, die hier leben, die indigenen Wayúu, die eine so tiefe Verbundenheit zur Natur empfinden, so etwas anrichten können.

cabo de la vela, kolumbien

cabo de la vela, kolumbien

Nichts desto trotz ist Cabo de la Vela in La Guajira definitiv eine Reise wert. Aber besonders die Anreise sollte gut geplant sein. Du brauchst nicht  zwingend ein eigenes Auto, mehrmals am Tag fahren SUVs von Riohacha. Ich empfehle die Ranchería Utta – absolut kein Luxusresort, aber mit der traumhaften Lage direkt am Meer auf jeden Fall etwas besonderes – und gut für den schmalen Geldbeutel. Und kauf dir genug Wasser, das ist relativ teuer. Ach ja und verabschiede dich am besten bereits in Riohacha von Handy und Internet, der Empfang in Cabo ist gleich null (Es sei denn man hat eine SIM-Karte von Claró). Ein perfekter Ort zum Abschalten also.

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cabo de la vela, kolumbien

cabo de la vela, kolumbien

cabo de la vela, kolumbien

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cabo de la vela, kolumbien

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cabo de la vela, kolumbien

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